Frauen im Handwerk: Von der Auszubildenden zur Unternehmerin

Chancen für Handwerkerinnen und für Betriebe

Frauen sind im Handwerk gefragt und gesucht! Diese Botschaft nehmen die Besucherinnen und Besucher in der Handwerkskammer Hamburg von der Veranstaltung „Frauen im Handwerk: Von der Auszubildenden zur Unternehmerin“ mit. Frauen bilden ein wertvolles Potenzial für Handwerksbetriebe, und umgekehrt bietet das Handwerk viele Chancen. Das machten die Rede-Beiträge auf dem Netzwerk-Abend und die Erfahrungsberichte junger Handwerkerinnen von der Auszubildenden bis zu Unternehmerinnen deutlich. Sie zeigten außerdem, was erforderlich ist, um weitere Frauen für das Handwerk zu gewinnen und als Fach- und Führungskräfte aufzubauen – von flexiblen Arbeitszeiten über Aufstiegsmöglichkeiten bis zu einer positiven Unternehmenskultur. Die Veranstaltung wurde ausgerichtet vom ESF-Projekt Integrierte Nachwuchsgewinnung im Handwerk (INa) und der Betriebsberatung der Handwerkskammer Hamburg, der Handwerkerinnenagentur Perle und dem Verband Schöne Aussichten.

Die Ausgangslage für eine Karriere im Handwerk ist derzeit ausgezeichnet, für Frauen wie für Männer: Die Hamburger Handwerkskonjunktur ist nachhaltig in guter bis sehr guter Verfassung. Ebenso gut sind deshalb und wegen des demografischen Wandels die Beschäftigungs- und Marktperspektiven. Der Fachkräftebedarf wird auf Jahre hin hoch bleiben. Zusätzlich sind etliche Betriebsinhaber auf der
Suche nach Nachfolgern oder eben Nachfolgerinnen.

Vor diesem Hintergrund erklärte Dr. Heike Maschke, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Hamburg: „Das Handwerk bietet mit der großen Vielfalt seiner Berufe aussichtsreiche Perspektiven für ganz verschiedene Interessen. Das gilt für Männer ebenso wie für Frauen. Die Körperkraft ist in vielen Berufen auch dank moderner Technik nicht mehr das Entscheidende. Was dagegen für den langfristigen Erfolg immer zählt, ist Talent, Motivation und: Köpfchen! Wir möchten noch mehr Frauen ermutigen, beispielsweise in der Unternehmensnachfolge die Tradition des familiengeführten Handwerksbetriebs fortzusetzen.“

Petra Lotzkat, Leiterin des Amtes für Arbeit und Integration der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, betont: „Die Förderung von Projekten wie ‚INa – Integrierte Nachwuchsgewinnung im Handwerk‘ ist uns sehr wichtig. Unser gemeinsames Ziel ist, dass Frauen als qualifizierte Fachkräfte und Unternehmerinnen auch in bisher männerdominierten Berufen und Bereichen eine Selbstverständlichkeit werden.“

Prof. Dr. Astrid Kruse von der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld benannte in ihrem Vortrag die vielfältigen Potenziale von Frauen im Handwerk. Einen Ausschnitt repräsentierten sechs Handwerkwerkinnen auf unterschiedlichen Karrierestufen verschiedener Gewerke. Über ihre Erfahrungen als Auszubildende zur Malerin und Lackiererin berichtete Anika Aurin. In vielen bislang männerdominierten Berufen steigen nach und nach mehr Frauen ein – und das mit großem Erfolg. Das ist auch bei der Kfz-Meisterin Susan Elmers zu sehen, die aktuell eine Unternehmensnachfolge vorbereitet. Auch die Raumausstatter-Gesellin Kerrin Offermanns berichtete von ihren Erfahrungen.

Bereits als Handwerksunternehmerinnen selbstständig sind die Goldschmiedin Kristina Köllner und die Bestattungsfachkraft Selina Föhring. Einen anderen Weg wählte die Tischlerin und Unternehmerin Annette Albinus mit der Gründung der Handwerkerinnenagentur Perle. Die Agentur „für regionale Wertarbeit“ vermittelt zwischen Kunden und Partner-Betrieben. Mit ihrer fachkundigen Dienstleistung sorgt die Agentur dafür, dass Renovierungen, Reparaturen und Baumaßnahmen im Sinne der Kunden zuverlässig ausgeführt werden.

Ob Auszubildende oder Unternehmerin – so verschieden die Motivationen und Wege der anwesenden Handwerkerinnen ins Handwerk waren: Keine von ihnen hat den Weg ins Handwerk bereut.

Weitere Informationen
www.hwk-hamburg.de bei „Veranstaltungen“
www.nachwuchs-handwerk.de


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