Ausbildung wird digital

Onlineberichtsheft, Pflanzen-App und mehr

Mit Familie und Freunden per Video telefonieren, sich per App-Nachricht verabreden und in der Cloud Bilder und Daten speichern, abrufen und teilen – für die meisten von uns sind diese Techniken heute ganz alltäglich, auch wenn es erst seit wenigen Jahren gibt. Besonders für die „Digital Natives“ sind sie völlig selbstverständlich – also für die jungen Menschen, die eine Welt ohne Internet gar nicht kennen und die mit Computer, Laptop, Tablet-PC und Smartphone aufgewachsen sind. Mitunter führt dies zu Skepsis bei den älteren Generationen, wenngleich kaum jemand die Chancen bestreitet, die diese Digitalisierung mit sich bringt. Auch Ausbildung geht digital – das macht derzeit die Garten- und Landschaftsbau-Branche vor. „Wir wollen jungen Talenten einen möglichst guten Start ins Berufsleben ermöglichen und bieten ihnen deshalb Unterstützung auch mit Technik und Medien, die sie jeden Tag nutzen“, erklärt Thomas Wiemer, Referent für Nachwuchswerbung beim Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa).

Webseite, Social Media, interaktiver Bildungsfilm

Schon die Ansprache von Schülerinnen und Schülern erfolgt unter anderem über das Internet. Die Branche bietet eine eigene Webseite nur zur Ausbildung „Gärtner/in Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau“ (kurz Landschaftsgärtner) mit umfangreichen Informationen zu Ausbildungsinhalten und einer Praktikums- und Job-Börse: www.landschaftsgaertner.com. Neben klassischer Nachwuchswerbung über Info-Broschüren, Ausbildungsmessen und Pressearbeit nutzt das AuGaLa auch soziale Netzwerke. Die Facebook-Seite der Landschaftsgärtner (www.facebook.com/dielandschaftsgaertner) ist ein schnelles Instrument, das über Ausbildungsthemen, Förderprogramme, nationale und internationale Wettbewerbe wie die Berufsweltmeisterschaft WorldSkills und eindrucksvolle Beispiele der Garten- und Landschaftsgestaltung auf dem Laufenden
hält; frei zugänglich mit mittlerweile über 4.800 Fans. Mit überraschenden Videos punktet die Branche auf YouTube: Wenn etwa unter dem Titel „Neulich bei der Arbeit“ zwei verdutzte Auszubildende beobachten, wie plötzlich ein Wassermonster aus dem Gartenteich steigt, erreicht dies fast 50.000 Aufrufe. Weitere Spots, aber auch viele informative Kurzfilme sind unter www.youtube.com/GaLaBauExperten zu finden – der Berufsinformationsfilm „Der Landschaftsgärtner“ sogar in Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch. Und über die Seiten der Konferenz der Landesfilmdienste steht dieses 12-Minuten-Video auch als „interaktiver Bildungsfilm“ für den Einsatz im Schulunterricht kostenfrei zur Verfügung. Nach und nach tauchen im Verlauf des Videos im Seitenfenster zu verschiedenen Themen passendes Dokumente auf: Hintergrundmaterial und Arbeitsblätter für den Unterricht.

Berichtsheft in der Cloud – immer und überall

Auch während der Ausbildung macht das AuGaLa digitale Angebote. Hier geht es vor allem darum, die Nachwuchskräfte beim Lernen und im Berufsalltag zu unterstützen. Das Berichtsheft war und ist eine der Grundlagen guter Ausbildung. Darin halten Auszubildende täglich fest, welche Aufgaben ihnen gestellt wurden, welche Tätigkeiten dazu gehörten, was sie dabei gelernt und welche Erfahrungen sie gemacht haben. Das Führen des Berichtshefts hilft dabei, einen nachhaltigen Lernerfolg zu erzielen, und dient als Ausbildungsnachweis für die Prüfungszulassung, letztlich aber auch eine Fleißarbeit, die bisher rein handschriftlich erfolgte. Pünktlich zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat das 2015 eingeführte Online-Berichtsheft der Landschaftsgärtner neue Funktionen und umfangreiche Features erhalten. „Mit der kostenlosen App haben die Auszubildenden jetzt die Möglichkeit, direkt vor Ort ihre Tagesberichte und ergänzenden Baustellenangaben zu schreiben und Fotos zu erstellen, etwa zur Pflanze der Woche oder in den Erfahrungsberichten, und diese bequem ins Online-Berichtsheft hochzuladen“, so Johannes Bömken, AuGaLa Referent für Berufsbildung. Durch eine Kommentarfunktion können die Ausbilder die Berichte fortlaufend begleiten. Diese werden anschließend ausgedruckt, wie bisher einzeln unterschrieben und in einem Ordner gesammelt. Die Daten sind jedoch in einer Cloud gespeichert, durch regelmäßige Backups gesichert und können so nicht verloren gehen. Weitere Informationen – inkl. vier kurzer Erklärfilme – sind unter www.berichtsheft-galabau.de zu finden.

Pflanzenwissen aus dem Smartphone – jederzeit einsatzbereit

Nahezu jeder Jugendliche verfügt heute über ein Smartphone und ist es gewohnt, immer und überall das Internet zu nutzen. Mit der neuen AuGaLa-Pflanzen-App können sie sich direkt vor Ort Pflanzenwissen aneignen. Wie ist das Blatt eines Baums oder Strauchs geformt? Wie häufig und stark muss eine bestimmte Pflanze zurückgeschnitten werden? Wie lautet ihr botanischer Name und welche Eigenschaften zeichnen sie aus? Auf diese Fragen bietet die umfangreiche App für Android und iPhone schnell und unkompliziert Antworten. „Der Aufbau der enthaltenen Pflanzen-Beschreibungen basiert auf Pflanzenbüchern, die von uns speziell für die anspruchsvollen Bedürfnisse im Garten- und Landschaftsbau entwickelt wurden“, so Referent Wiemer. Zwei integrierte Lernspiele bieten zusätzlich die Möglichkeit, die eigenen Pflanzenkenntnisse auf spielerische Art zu erweitern – und seit Neuestem steht die umfangreiche AuGaLa-Pflanzendatenbank auch direkt im Online-Berichtsheft zur Verfügung. Auszubildende aus ausbildungsumlagepflichtigen Betrieben bekommen die App mit den Pflanzenbüchern, der DVD und weiteren Lernmedien wie auch das Online-Berichtsheft kostenlos – alle Interessenten können die zahlreichen Angebote des Ausbildungsförderwerkes unter www.augala.de bestellen.


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