Gut Sehen in der Ausbildung: Wo ist es unabdingbar?
In manchen Ausbildungsberufen ist es wichtiger als in anderen, über eine gute Sehkraft zu verfügen, um die entsprechenden Tätigkeiten ordnungsgemäß ausüben zu können. Dabei geht es vor allem darum, sich optimal orientieren zu können, Gefahrensituationen oder Entfernungen richtig einschätzen zu können oder auch in der Lage zu sein, Details präzise zu erfassen. Bei welchen Berufen spielt die Sehkraft also eine besonders große Rolle?
Fotograf / Illustrator / Grafikdesigner
Wer lieber hinter, als vor der Kamera steht und das Fotografieren auch zu seinem Beruf machen möchte, der muss zwangsläufig gute Augen und ein perfektes Sehvermögen haben, um Lichtverhältnisse und Farbkompositionen beurteilen zu können und Bilder zu schießen, die mehr Aussagekraft haben, als ein beliebiger, austauschbarer Schnappschuss. Zwar gibt es diesbezüglich keinerlei Vorgaben, was die Sehanforderungen betrifft, allerdings können Seheinschränkungen durchaus Nachteile für den Fotografenberuf bedeuten.
Chirurgen
Um präzise Eingriffe durchführen und kleinste Details erkennen zu können, ist eine optimale Sehfähigkeit selbstverständlich Grundvoraussetzung – gerade bei operativen Berufen wie Chirurgen. Allerdings gibt es hier keine gesetzlichen Mindestanforderungen, sodass eine korrigierte Fehlsichtigkeit in der Regel kein Ausschlusskriterium darstellt. Auch wenn moderne Sehhilfen von eyes + more oder anderen Anbietern heute nahezu jede Sehschwäche korrigieren können, spielt aber auch die nicht korrigierte Sehkraft in einigen Berufen eine
Piloten / Kampfpiloten
Wer würde sich schon sicher fühlen, wenn der Pilot vor dem Abflug bekannt gibt, dass nicht nur die Sicht durch die Wetterlage eingeschränkt sein wird, sondern auch seine Sehfähigkeit etwas eingeschränkt ist? Angehende Piloten müssen ihre Augen in einem speziellen Zentrum untersuchen lassen, wobei die konkreten Anforderungen hier von Bundesland zu Bundesland leicht abweichen können. Berufspiloten müssen sich zudem regelmäßigen Augenuntersuchungen unterziehen. Die gute Nachricht ist, dass eine Brille oder Kontaktlinsen heute nicht mehr zwangsläufig ein Ausschlusskriterium darstellen müssen.
Polizei und Feuerwehr
Feuerwehrleute sind bei ihrer täglichen Arbeit viel Stress und vor allem gefährlichen Situationen ausgesetzt. Um auch unter schwierigen Bedingungen, wie Rauchentwicklung oder Dunkelheit, jederzeit optimal einsatzfähig zu sein, ist perfektes Sehvermögen unabdingbar. Hier gibt es sogar konkrete Anforderungen, die schon bei der Bewerbung überprüft werden:
- Eine etwaige refraktive Augenoperation muss mindestens 12 Monate zurückliegen.
- Doppelbilder dürfen nicht vorhanden sein.
- Die nicht durch eine Sehhilfe korrigierte Distanzwahrnehmung darf nicht schlechter als 6/18 auf
- dem besseren, und 6/24 auf dem schlechteren Auge betragen.
- Das korrigierte Sehvermögen muss bei beiden geöffneten Augen bei 6/9 liegen, wobei das schwächere Auge mindestens 6/12 erreichen muss.
Bei Polizisten liegen die Anforderungen ähnlich hoch. Sie müssen ein Sehvermögen von mindestens 50 % bzw. mindestens 6/6 mit beiden Augen für die Distanz vorweisen. Das unkorrigierte Sehvermögen muss mindestens 6/36 betragen.
Fazit
Während es bei manchen Berufen schlicht vorteilhaft ist, gut sehen zu können, ist es bei solchen, die meist mit hoher Verantwortung einhergehen, in vielen Fällen zwingend notwendig, entsprechende Nachweise zu erbringen, die eine optimale Sehkraft bescheinigen. Dessen sollte man sich bei der Berufswahl bzw. bei der Entscheidung zu einer Ausbildung bewusst sein.