NC nicht erreicht: Erst Ausbildung, dann Medizinstudium?

Es gibt andere Möglichkeiten

Jedes Semester gibt es viele enttäuschte Studienbewerber, die aufgrund des hohen Numerus Clausus (NC) keinen Studienplatz für Humanmedizin erhalten. Die Studienplätze im Medizinstudium sind sehr begehrt, aber verhältnismäßig rar. Wenn Du Dich frühzeitig über Alternativen fürs Medizinstudium informierst, kannst Du andere interessante Berufswege im Gesundheitswesen finden.

Gründe für den hohen NC im Medizinstudium

Die Zulassungsbeschränkung für das Medizinstudium in Deutschland ist notwendig, da die Nachfrage nach Studienplätzen das Angebot bei weitem übersteigt. Der NC für ein Medizinstudium liegt an den meisten Universitäten bei 1,0 oder 1,1, was bedeutet, dass nur Bewerber mit einem nahezu perfekten Abiturdurchschnitt eine Chance auf einen Studienplatz haben. Ein weiterer Grund für den hohen NC sind die begrenzten Kapazitäten an den medizinischen Fakultäten. Die Ausbildung angehender Ärztinnen und Ärzte erfordert eine intensive Betreuung und hohe finanzielle Investitionen in Labore, Geräte und Lehrpersonal.

Die Abschaffung der Wartezeitquote Anfang 2022 hat den Druck auf die Abiturientinnen und Abiturienten zusätzlich erhöht. In Österreich und der Schweiz gibt es ebenfalls Zulassungsbeschränkungen in Form von Eignungstests, die die Eignung der Bewerber sicherstellen sollen.

Vielfältige Karrieremöglichkeiten im Gesundheitswesen auch ohne Medizinstudium

Das Gesundheitssystem bietet eine breite Palette an Möglichkeiten zur Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung. Neben klassischen Humanmedizinern werden in diesem Bereich auch zahlreiche andere Fachkräfte benötigt, wie beispielsweise in der Medizintechnik, Therapie und Pflege, Zahn- und Veterinärmedizin, Pädagogik, Ernährungswissenschaft sowie in naturwissenschaftlichen Berufen im Gesundheitswesen.

Der medizinische Arbeitsmarkt hält für verschiedenste Interessen und Talente
passende Karrieremöglichkeiten im Gesundheitswesen bereit. Ob in der Hochschullehre, Forschung oder im Management - es gibt vielseitige Möglichkeiten, sich beruflich im medizinischen Umfeld zu verwirklichen. Technisch interessierte Studienbewerber finden ebenfalls ein breites Einsatzfeld. Ein klassischer Studiengang in diesem Bereich ist die Medizintechnik. Absolventen dieses Fachs tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, die Medizin stetig weiterzuentwickeln.


Weitere interessante Berufe im Gesundheitswesen umfassen unter anderem:
• Gesundheits- und Krankenpfleger
• Physiotherapeuten
• Ergotherapeuten
• Logopäden
• Hebammen
• Diätassistenten
• Medizinisch-technische Assistenten (MTA)
• Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA)


Alternativen fürs Medizinstudium: Studiengänge und Ausbildungen mit Medizinbezug

Es gibt eine Vielzahl an medizinischen Studiengängen und Ausbildungsberufen im Gesundheitswesen, die gute Perspektiven bieten. Studienfächer wie Biomedizin, Biologie, Medizinische Biologie, Molekulare Medizin, Biochemie, Molekulare Biomedizin, Neurowissenschaften, Medizintechnik, Pharmazie und Biowissenschaften ermöglichen eine Spezialisierung in bestimmten Bereichen der Humanmedizin.
Für den praktischen Umgang mit Patienten könnten Studiengänge wie Physiotherapie und Ergotherapie interessant sein. Eine Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen und Betriebswirtschaft bilden Studienfächer wie Health Care Management oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt auf das Gesundheitssystem. Medizinische Studiengänge werden auch von einigen privaten Hochschulen und Universitäten im Ausland angeboten. Private Fachhochschulen in Deutschland bieten Studiengänge wie Sanitäts- und Rettungsmedizin oder Komplementärmedizin an.

Neben den genannten Alternativen gibt es noch viele weitere Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen, die auch ohne Medizinstudium gute Karrieremöglichkeiten eröffnen:

• Gesundheits- und Krankenpfleger
• Medizinisch-technischer Assistent (MTA)
• Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA)
• Orthopädietechnik-Mechaniker
• Pharmazeutisch-technischer Assistent (PTA)
• Rettungsassistent / Notfallsanitäter

Medizinstudium im Ausland als Alternative

Eine vielversprechende Option, wenn der NC nicht ausreicht, ist ein Medizinstudium im Ausland. Länder wie Polen, Ungarn, Tschechien oder auch Rumänien bieten international anerkannte Studiengänge in Humanmedizin an, die in deutscher oder englischer Sprache absolviert werden können. Besonders attraktiv ist hierbei, dass die Zulassungsvoraussetzungen in vielen dieser Länder nicht an den deutschen NC gebunden sind. Häufig reicht es aus, einen Aufnahmetest zu bestehen oder bestimmte naturwissenschaftliche Grundlagenkenntnisse nachzuweisen. Zudem ist die Ausbildung international anerkannt, sodass eine Rückkehr nach Deutschland und die Ausübung des Arztberufs nach bestandenen Prüfungen problemlos möglich ist. Plattformen wie die futuredoctor GmbH unterstützen dabei, den passenden Studienplatz im Ausland zu finden und den organisatorischen Aufwand zu bewältigen. So kann ein Medizinstudium im Ausland eine realistische und lohnende Alternative sein, um den Traum vom Arztberuf zu verwirklichen.

Fazit

Der Weg in die Medizinbranche muss nicht zwangsläufig über ein Medizinstudium führen. Es existieren zahlreiche alternative Studiengänge und Ausbildungen, die einen starken Bezug zur Medizin aufweisen und vielfältige Karrieremöglichkeiten eröffnen. Ob naturwissenschaftliche, technische, therapeutische oder pflegerische Schwerpunkte - je nach persönlichen Interessen und Stärken findet sich für jeden ein passender Platz im Gesundheitswesen. Mit Engagement, Flexibilität und der Bereitschaft, alternative Wege zu gehen, lässt sich das Ziel auf verschiedenen Pfaden erreichen.


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